|
13.06.2004,
Heimsheim
Wieder einmal hatte
es zwischen dem Tennental und Heimsheim mit einer Zwischenstation
geklappt: Geronimo und ich durften bei der Familie von Wilfried
Nüssle in Simmolsheim übernachten. Seine Frau,
Anna, ist die Schwester von Alexander Thierfelder, dem Leiter
der Gärtnerei in Tennental. Die Nüssles halten
ein paar Ziegen, Schafe und Hühner im landwirtschaftlichen
Nebenerwerb. Aus der Ziegenmilch stellt Anna hervorragenden
Bärlauch- und Knoblauch-Käse her. Am Samstag holte
mich Walter Gommel mit seiner Kutsche und seinen beiden New-Forest-Ponys
ab. Geronimo lief brav hinterher. Am Abend fand auf dem Hof
von Walter Gommel eine Felderrundfahrt statt. Auf den Feldern
wachsen Dinkel, Nacktgerste, Roggen, Weizen, Hafer, Kartoffeln,
Erbsen, Ackerbohnen und sonstiges Feingemüse zum Weiterverkauf
und zur Direktvermarktung im hofeigenen Bio-Laden. Die Spezialität
des Demeter-Landwirtes sind aromatische Erdbeeren. Rechts
auf dem Foto seht ihr ihn ganz links, neben ihm Martin Hecker,
Vorsitzender der örtlichen BUND-Gruppe und die Landwirte
aus der Umgebung. Eine andere Besonderheit des Hofes Gommel
ist der „Kindergarten“: Eine erwachsene Kuh weidet zusammen
mit 11 Kälbern auf einer Wiese und „erzieht“ diese,
dass sie sich ruhig verhalten und nicht ausbrechen. Das Jungvieh
bleibt ganzjährig draußen und die andren Kühe
fressen in Begleitung ihres Zuchtbullen Anton die Weiden
rund um den Hof ab. Währen die Besucher-Gruppe sich über
die Erdbeeren auf der Feld hermachte, arbeiteten seine Frau
Lore und ihr Sohn Eugen Gommel im Stall bei den Milchkühen.
Anschließend fand im Solar-Stüble über dem
Stall ein Gespräch zum Thema Gentechnik statt. Insgesamt
kamen rund 20 Personen, darunter konventionelle und Bio-Landwirte
und interessierte Verbraucher. Man war sich einig, dass die
Gentechnik in der Landwirtschaft mehr Schaden anrichten als
Nutzen für die Landwirte bringen würde. Uneinigkeit
herrschte über die Art des Widerstandes. Das Spektrum
reichte von individueller Distanzierung bis zum starken Engagement
für gentechnikfreie Zonen. Das „Gute“ an der Gentechnik
sei lediglich das das Zusammenrücken der Bio- und konventionellen
Bauern, die auch gemeinsam gegen den Preisverfall kämpfen
könnten. Während des Gespräches wurde der
leckere Apfelsaft getrunken, der aus den weitläufigen
Streuobstwiesen des Hofes Gommel stammt. Das Foto rechts
zeigt deutlich, wie man thematisch und räumlich zusammenrückte – vielleicht
eine Chance für weitere Gespräche
|
|
|