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29.07.2004,
Darmstadt
Auf dem
Weg vom Sonnenhof zum Eichwaldhof genoss ich die angenehme
Reisebegleitung von Ute Rebensburg, einer Mitarbeiterin des
Demeter-Bundes und ihrer Stute Jamie. Frau Rebensburg kennt
sich bestens aus, so dass wir eigentlich ausschließlich
im Wald liefen. Kurz nach unserer Ankunft wurden wir zur Kutschfahrt über
das Gelände der Darmstädter Forstbaumschulen und
Kollegen von Peter Antoni eingeladen. Auf dem Kutschbock saß seine
Tochter Julia, die die beiden süddeutschen Kaltblüter
fest im Griff hatte. Es ist die einzige Baumschule in Deutschland,
in der nach den Grundsätzen der biologisch-dynamischen
Wirtschaftsweise gearbeitet wird. Das Bild rechts ist keine
Luftaufnahme der afrikanischen Savanne, sondern es sind die
kleinen Nordmann-Tannen, die in diesem Jahr ausgesät wurden.
Zum Schutz der Saat wird der Boden mit einer dünnen Sandschicht
abgedeckt. Um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten bzw. maßvoll
zu steigern sind auf freien Flächen Streifen mit Gründüngung
angelegt. Phacelia, Lein, Malven, Ölrettich, Tagetes,
Gelbsenf und Sonnenblumen blühen hier in den schönsten
Farben. Das Gelände um die Baumschule ist Natur- oder
Landschaftsschutzgebiet. Es sieht hier aus wie im hohen Norden:
Kiefern- und Eichenwälder auf Sandboden, fehlt nur noch
das Meer.... aber das werden wir später sehen. Zurück
zur Forstbaumschule: Rechts seht ihr die Fässer, in denen
die biologisch-dynamischen Präparate für die Gesundheit
der Pflanzen und des Bodens gerührt werden. Hier stehen
sie besonders praktisch, erhöht, sodass das Abfüllen
in die Spritzen leichter geht. Das Wasser mit den Präparaten
wird kräftig gerührt, um eine optimale Durchmischung
zu erreichen. Erst durch das Rühren werden die Präparate
wirksam. Eine spannende Sache, in einem Glaszylinder konnte
ich die Wirbelbildung sehen. Wie diese Präparate und die
anderen Anbaumethoden der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise
wirken, wird im Institut für Biologisch-Dynamische Forschung
untersucht, das sich in der Nachbarschaft befindet. Untergebracht
bin ich auf dem Eichwaldhof, einem Demeter-Betrieb, der von
Michael Förster geführt wird. Er hält Rotvieh,
Gänse und Enten und baut Gemüse und Getreide auf
130 Hektar Fläche an. Auf dem Hof befindet sich auch ein
schöner Hofladen, in dem die Produkte des Hofes (Getreide,
Gemüse, Kartoffeln, Fleisch und Wurst) und andere Bio-Lebensmittel
verkauft werden. Ein Besuch und natürlich ein Einkauf
lohnen sich! Besonders für Kinder ist es interessant,
zu sehen, wo die Lebensmittel herkommen. Und außerdem
sind da noch die Eselin Fatima und der Mini-Schwein-Eber Friedolin,
die sich gerne streicheln lassen.
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