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30.07.2004,
Darmstadt
Heute
verbrachte ich den Tag, indem ich mich mit Menschen unterhielt,
die hier in verantwortlichen Positionen auf dem Gelände
des eichwaldhofs und der darauf befindlichen Institutionen
arbeiten. Rechts seht Ihr mich im Gespräch mit Dr. Jochen
Leopold. Die Essenz des Gesprächs habe ich im nachfolgenden
Artikel zusammengefasst, den ich heute an den Südkurier
geschickt habe:
" „Die
Industrie hat keine Moral!“ Dr. Jochen Leopold spricht mit
mir über die Gefahren der Gentechnik für die Menschheit.
Er ist Leiter der Fachgruppe Demeter-Richtlinienbeim Forschungsring
für biologisch-dynamische Wirtschaftswiese auf dem Eichwaldhof
bei Darmstadt. Als Agrarwissenschaftler weiß er bestens über
das Thema Gentechnik bescheid. Seit Rudolf Steiner 1924 seine
Vorträge über Landwirtschaft gehalten hat, wird
in seinem Verständnis geforscht, seit 1946 auf dem Gelände
des Eichwaldhofs. Dabei werden die Bedürfnisse des Menschen
den der Pflanzen und Tiere gleichgestellt, so dass eine lebendige
Lebensgemeinschaft entstehen kann. Die Gentechnik ist in
den Augen von Dr. Jochen Leopold eine Vergewaltigung der
Natur. Chemisch und mechanisch werden Organismen miteinander
vermischt, die nichts miteinander zu tun haben, wie der Mais
mit dem Bazillus Thuringensis. Das Ziel der Gentechnik-Firmen
ist es, Geld zu verdienen, ohne die Selbstverantwortung des
Menschen oder die Würde der anderen Lebewesen zu achten.
DDT wurde von der Industrie vor Jahren ebenfalls als Wundermittel
angepriesen – mit verheerenden Folgen. Ich meine, dass wir
uns gegen diese Übermacht der Gen-Konzerne wehren müssen,
mit all den uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Ich
tue das, indem ich täglich mit den Leuten auf der Straße,
den Presse-Redakteuren und jetzt mit dem Wissenschaftlern
rede, um die Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken. Es geht
um unser Essen, unsere Gesundheit, die Lebensgrundlage der
Menschheit, die sich ein paar Firmen gewaltsam und mit Lizenzen
belegt zu eigen machen wollen. Es geht um Macht und Geld,
es ist ein lautloser Krieg, gegen den ich gemeinsam
mit meinem Maultier angehe."
Außerdem
sprach ich mit dem Geschäftsführer des Demeterbundes,
Dr. Peter Schaumberger, der für Marketing, und Werbung
zuständig ist. Er hob hervor, dass die Demter-Richtlinien
die strengsten unter den Bio-Richtlinien sind und dass
die Produkte, die den Namen Demeter tragen, nur in Bioläden
oder Reformhäusern verkauft werden dürfen. Anschließend
besuchte ich Dr. Uli Johannes König, Projektleiter
im Institut für biologisch-dynamische Forschung. Ihr
seht ihn rechts, wie er unter den Kamera-Augen des HR-Filmteams
einen Rinderschädel mit Eichenrinde füllt und
vergräbt. Seine Assistentin Samantha Mutzl behandelt
im Labor verschiedene Erdsorten zur Pflanzenanzucht, auf
denen Kresse gesät wurde. Es würde zu weit führen,
wenn ich genau beschreiben würde, wie die biologisch-dynamische
Wirtschaftsweise funktioniert. Nach einem 22 Jahre andauernden
Versuch mit Düngemitteln hat sich jedoch gezeigt,
dass die biologisch-dynamische Methode mit Präparaten
die beste ist. Möhren sind lange haltbar, es findet
eine starke Durchwurzelung des Bodens statt und der Spinat
hat einen etwas höheren Vitamin-C-Gehalt, der im Gegensatz
zu den anderen Proben viel länger bestehen bleibt.
Neugierig geworden? Dann schaut doch mal unter www.ibdf.de ins
Netz.
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